Der Besuch von Machu Picchu sollte das Highlight unseres Besuchs in Peru werden, da ich (Nicole) schon lange den Wunsch hatte, die alte Inka-Stadt von oben zu betrachten.
Anreise nach Aguas Calientes
Machu Picchu lässt sich am Einfachsten über den touristischen Ort Aguas Calientes erreichen, der jedoch nicht an das Straßennetz angeschlossen ist und daher nur zu Fuß erwandert oder mit dem Zug erreicht werden kann.

Wir haben für uns entschieden, alles auf eigene Faust, von Cusco aus zu organisieren und wollten auf alle Fälle mit dem Zug fahren und die beeindruckende Landschaft sehen.
ANREISE MIT DEM ZUG
Über die Homepage von Inka Rail haben wir zwei Tickets über das Internet gebucht für die Fahrt mit dem Minibus bis Ollantaytambo und ab dann weiter mit dem Zug bis Aguas Calientes. Hier lohnt es sich, frühzeitig und regelmäßig die Seite nach Angeboten zu checken, da wir das Glück hatten, einen um 50% ermäßigten Zug zu buchen, wodurch die eher teuren Fahrten doch äußerst erschwinglich wurden. Nach der Buchung muss man noch vor der Abfahrt in eine der Geschäftsstellen in Cusco und die Buchung bestätigen und ausdrucken lassen. Hier wurde auch noch einmal unser Reisepass überprüft.


ALTERNATIVE ANREISE
- Peru Rail ist das bekanntere und häufig auch teurere Unternehmen, das Zugfahrten nach Aguas Calientes anbietet. Die Fahrten beginnen in Poroy (nahe Cusco) oder alternativ in Ollantaytambo.
- Am Günstigsten kommt man mit dem Minibus und zu Fuß nach Aguas Calientes. Der Minibus bringt einen von Cusco nach Hidrolectrica (Ein Kraftwerk am Beginn der Bahnstrecke nach Aguas Calientes) und von dort aus wandert man in 1,5-2 Stunden 8 Kilometer entlang der Bahnstrecke.
- Außerdem gibt es noch verschiedene Mehrtageswanderungen (Inca-Trail, Salkantay-Trek, Inca Jungle Trail) die einen teilweise direkt zum Machu Picchu bringen. Insbesondere der Inca-Trail ist sehr beliebt und muss in der Regel Monate im Voraus gebucht werden.
Eintrittsticket Machu Picchu
Eintrittskarten können nicht am Eingang von Machu Picchu gekauft werden und müssen bei einem autorisierten Kartenhändler oder direkt bei einem der Büros des Kulturministeriums gekauft werden.
Wir haben im Vorfeld unseres Besuchs die Homepage des Kultusministeriums regelmäßig geprüft, um zu wissen, ob noch ausreichend Karten (maximal 2500 Besucher pro Tag) für unsere Wunschtermine verfügbar sind. Da dies der Fall war, haben wir die Karten direkt vor Ort nachdem wir die Zugtickets gekauft hatten, im Instituto Nacional de Cultura nahe dem Plaza de Armas gekauft (den Reisepass nicht vergessen).

Die 400 Tickets für den Gipfel Huayna Picchu waren so kurzfristig natürlich schon verkauft, aber wir konnten noch zwei der 800 Tickets für den Montaña Machu Picchu erstehen.
Insbesondere während der Hauptreisezeit (Juni, Juli, August) ist es ratsam, die Tickets bereits im Vorfeld zu kaufen und evtl. auch auf eine vollständige Tour zurückzugreifen.
Beim Kauf der Tickets muss man außerdem noch darauf achten, zu welcher Zeit man Einlass bekommt. Die Tore öffnen um 6.00 Uhr und um 14.00 Uhr ist die letzte Einlasszeit. Die Tickets werden stündlich vergeben und zu den unterschiedlichen Uhrzeiten dürfen unterschiedlich viele Menschen auf die Anlage (um 6.00 Uhr maximal 800 Personen)
Aguas Calientes nach Machu Picchu
Am preiswertesten ist es, wenn man ab Aguas Calientes dem Rio Urubamba folgt, den unteren Eingang passiert und dann die unzähligen Stufen (gut 450 Höhenmeter) nach oben steigt. Frühmorgens wird man hier definitiv nicht alleine unterwegs sein.

Alternativ kann man ab Aguas Calientes mit dem Bus (12$ pro Fahrt) nach oben fahren. Die Tickets hierfür kann man bereits im Vorfeld in Cusco bei der InterBank (Avenida El Sol) bar und nur in US$ Dollar oder direkt vor Ort in der Nähe der Haltestelle kaufen.
Wir sind mit dem Bus nach oben gefahren und dann über die Stufen wieder zurück. Was auf den ersten Blick ganz ansprechend klingt, konnten wir dann noch einige Tage danach in den Waden und Oberschenkeln spüren.
Besuch Machu Picchu
Machu Picchu wurde im 15. Jahrhundert von den Inka erbaut, liegt auf gut 2430 Meter Höhe und wurde offiziell erst im Jahr 1911 wiederentdeckt. Die Anlage lässt sich in eine landwirtschaftliche Zone und das Stadtgebiet einteilen.

Unsere Erkundung führte uns zunächst durch die landwirtschaftliche Zone direkt zum Gate des Montaña Machu Picchu, da es für alle Bergbesteigungen Einlasszeiten gibt, die eingehalten werden müssen. Der Zugang hier wird jeweils genau kontrolliert und man muss sich mit Namen, Passnummer, Herkunftsland und Uhrzeit eintragen, bevor man die unzähligen steilen Stufen bis zu einer Höhe von 3082 Meter erklimmen darf. Diese winden sich am Berg entlang und man kann normalerweise immer wieder einen Blick auf die Inka-Stadt erhaschen. Dieses Glück hatten wir am heutigen Tag leider nicht und auch unsere Hoffnung, dass die Wolken sich bis zum Erreichen des Gipfels verziehen, wurde nur bedingt erfüllt.



Dennoch ist der Blick vom Berg auf die Inka-Stadt und den gegenüberliegenden Huayna Picchu atemberaubend. Darüberhinaus hat man noch einen beeindruckenden Weitblick in die Berge und den weit unten fließenden Rio Urubamba.

Aufgrund des erneut einsetzenden Regens entschieden wir uns zügig wieder abzusteigen und die Anlage zunächst einmal wieder zu verlassen, um in der Gaststätte beim Eingang auf besseres Wetter zu warten. Ein Verlassen der Anlage ist jedoch nur möglich, wenn man einen der beiden Berge besucht, ansonsten kann die Anlage nicht mehr betreten werden, weshalb man vor dem Eintritt daran denken sollte, dass Toiletten nur außerhalb der Anlage zur Verfügung stehen.
Nach 2 Stunden entschieden wir uns, die Ruinen in Angriff zu nehmen. Es hatte zwar nicht gänzlich aufgehört zu regnen, aber es wurde zumindest weniger. Wir folgten dem ausgeschilderten Weg und waren froh, dass man, trotz anderer Ankündigung, die Anlage noch immer auf eigene Faust, allerdings auf einem weitestgehend festgelegten Rundweg besuchen kann.



Unser Ausharren wurde belohnt und so konnten wir unter anderem den Opferstein, den Sonnentempel und das Königsgrab, den Drei-Fenster-Tempel und den Haupttempel, den heiligen Felsen und auf dem Weg zurück das Arbeiterviertel und die Fabrikhäuser betrachten. Man geht davon aus, dass zu Hochzeiten bis zu 1000 Menschen in der Anlage leben konnten, die eine noch heute funktionierende Wasserversorgung und eine aufwendige Regenwasserableitungsstruktur besitzt.



Der Weg durch die Terrassenanlagen führte uns dann zurück zum Ausgang, wo wir uns noch einen Stempel für unseren Reisepass abholten, um bei jeder kommenden Reise an dieses einmalige Erlebnis erinnert zu werden.
Alle vorgestellten Varianten können natürlich auch direkt über einen Veranstalter als Tour gebucht werden. Je nach Zeit und Wünschen kann dies sinnvoll sein. Wir selbst haben die Preise im Internet und wenige Anbieter in Cusco verglichen und für uns entschieden, alles auf eigene Faust zu organisieren. Wer jedoch auf einen bestimmten Tag angewiesen ist und während der Hauptsaison reist, sollte lieber im Voraus buchen.
Wer den Besuch vollständig auf eigene Faust organisieren möchte, muss sich darauf einstellen, so einige (unnötige) Laufwege in Kauf zu nehmen, um im Vorfeld alle Tickets zu erhalten, kann dadurch aber doch erheblich Geld sparen.
Bei aller Planung jedoch hat man auf einen Aspekt keinen Einfluss, da sich das Wetter in den Bergen schnell ändern kann. Aber dann muss man einfach versuchen, das Beste aus diesem Tag zu machen.