Roadtrip II – Canyons in der Wüste

Wir fuhren nun aus den Bergen und Wäldern herab in die Ebene und durchquerten so einige Kilometer bzw. Meilen, bis wir im Gebiet der Grand Staircase, einer Schichtstufenlandschaft angekommen waren. In diesem großen Gebiet wollten wir die nächste Woche verbringen und uns die verschiedenen Nationalparks näher anschauen.

Sehenswürdigkeiten

ZION NATIONALPARK

Begonnen haben wir unsere Erkundung im Zion Nationalpark und bereits auf der Fahrt dorthin wurde uns klar, dass es hier deutlich wärmer ist, als in der vergangenen Woche. Wir schwitzten bereits im Auto ordentlich und die Klimaanlage durfte uns treue Dienste leisten. Bevor wir in den Canyon eintauchen wollten, machten wir uns jedoch wieder einmal auf die Suche nach einem Campingplatz, der diesmal nicht reserviert werden konnte. Dies glückte jedoch abermals wieder, sodass wir im Anschluss direkt den Shuttle zum Park nutzten, da in den Sommermonaten keine Autos im Canyon fahren dürfen.

Die Endhaltestelle ‚Temple of Sinawava‘ sollte unser Ausgangspunkt zur Erkundung des Canyons sein und wir nutzten den Riverside Walk, um in Richtung ‚Narrows‘ zu gehen. Da es schon Nachmittag war und wir ohne wassertaugliche Schuhe unterwegs waren, kehrten wir am Einstieg jedoch wieder um und bewegten uns in Etappen über ‚Angels Landing und Weeping Rock (hier gab es vor drei Tagen einen größeren Felssturz) zum Emerald Pools Trail, um dort noch eine kleine Wanderung zu den Wasserfällen zu unternehmen.

Da wir vor Einbruch der Dunkelheit noch etwas kochen wollten, kehrten wir im Anschluss wieder zurück zum Zeltplatz. Die Nacht im Zelt war sehr warm und erstaunlich windig. Dies hatte  der Ranger zwar bereits beim Check-In angekündigt, aber so wirklich vorstellen konnten wir uns das nicht. Ab zwei Uhr in der Nacht pfiff der Wind am Zelt entlang und störte immer wieder unsere Nachtruhe.

Am nächsten Morgen verließen wir den Nationalpark wieder, machten aber noch einen Abstecher zum Canyon Overlook Trail, um vor allem den Beginn des Canyons zum Abschied noch einmal aus der Höhe zu sehen.

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BRYCE CANYON NATIONALPARK

Von hier führte uns dann unser Weg zum Bryce Canyon und wenn wir ehrlich sind, hat uns eher der Name statt einer konkreten Vorstellung hierher geführt. Als wir dann in der Umgebung ankamen, mussten wir erst einmal erkennen, dass die Region aus eigentlich 3 Nationalparks besteht und der Bereich, den wir besuchen wollten, eigentlich der kleinste dieser Parks ist.

Beim Weg in den Park erscheint der Bryce Canyon Nationalpark zunächst eher unscheinbar, da außer Straße, Wiesen und Wald nicht viel zu sehen ist. Anders als beim Zion Nationalpark beginnt die Erkundung nicht vom Grund des Canyons, sondern vom Rand, sodass man sich beim Wandern durch den Nationalpark erst einmal bergab bewegen muss.

Wir entschieden uns für den Queens Garden Trail in Kombination mit dem Navajo Loop, um auch in die Tiefen des Canyons einzutauchen und somit den ‚Hoodoos‘ immer näher zu kommen.

Diese nach oben spitz zulaufenden faszinierenden Felsformationen, welche rot, orange oder rosa erscheinen, wurden im Laufe von Jahrmillionen von Wind, Eis und Wasser geschaffen und wirken teilweise wie Teile eines großen Labyrinths, in dem man sich bewegt.

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Nach der Wanderung machten wir uns noch auf zu verschiedenen Aussichtspunkten im Nationalpark, die alle am 29km langen Scenic Drive liegen. Besonders beeindruckend sind dabei der Inspiration Point und die Natural Bridge, die eigentlich ein Bogen ist.

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Nach der windigen Nacht am Zion Nationalpark pfiff auch diese Nacht wieder ein kräftiger Wind, allerdings stoppte dieser mitten in der Nacht, sodass wir zumindest die letzten Stunden in angenehmer Ruhe verbrachten.

ANTELOPE CANYON AND HORSESHOE BEND

Die atemberaubenden Bilder aus dem Antelope Canyon hat bestimmt jeder schon einmal irgendwo gesehen, dennoch zögerten wir zumindest noch einige Momente aufgrund des doch sehr hohen Eintrittspreises, der sich dann sogar noch verdoppelt, wenn man sich für den Upper und den Lower Canyon entscheidet.

Wir haben einen Slot am frühen Nachmittag für den Lower Antelope Canyon ergattert und wenn man den Angaben im Netz trauen kann, ist das die ideale Uhrzeit.

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Der Zustieg erfolgte über einige steile Leitertreppen und auch im Canyon selbst, gibt es immer wieder Treppen und Leitern, um im Canyon etwas höher aufzusteigen.

Unsere Gruppe setzte sich aus insgesamt 6 Personen zusammen, wodurch wir jederzeit Fragen stellen konnten, genug Zeit für unsere Aufnahmen hatten und immer wieder Unterstützung bei besonders spektakulären Aufnahmen bekamen.

Die Bilder, die man hier aufnehmen kann, brauchen keine weitere Bearbeitung oder Veränderung, sondern sprechen einfach für sich. Nach unserem Besuch können wir daher sagen, dass der Besuch im Canyon eine beeindruckende Erfahrung ist und sich in unseren Augen definitiv gelohnt hat.

Zu einem Besuch im Antelope Canyon gehört auf alle Fälle auch der Ausblick über den Horseshoe Bend, ein Flussschleife des Colorado River.

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MONUMENT VALLEY

Die Idee, zum Monument Valley zu fahren und diese Attraktion als östlichsten Punkt unseres Roadtrips zu planen, hängt erneut wieder mit ausdrucksstarken Bildern zusammen, die wir bei der Recherche im Netz gefunden haben. Die beeindruckenden Tafelbergstrukturen aus Sandstein, die man schon von der Straße aus erblicken kann, wollten wir mit eigenen Augen sehen.

Um das Monument Valley zu erreichen durchquert man das Navajo-Nation-Reservation, das von den Navajo verwaltet wird.

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Die Tafelberge im Valley werden seit den letzten 50 Millionen Jahren von Wind, Regen und Temperaturen geformt und der höchste Punkt reicht aktuell ca. 300m hoch. Viele Bereiche des Valleys sind für die Öffentlichkeit nicht zugänglich oder dürfen nur gemeinsam mit einem Navajo besucht werden, da ca. 300 Navajo im Valley leben und dort ihren Traditionen folgen.

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GRAND CANYON NATIONALPARK

Der Grand Canyon sollte der letzte Nationalpark in diesem Gebiet sein und wir rechneten bereits mit deutlich mehr Besuchern als bei den anderen Nationalparks. Hier hatten wir zum ersten Mal nicht das Glück, im Nationalpark selbst einen Campingplatz zu finden, sodass wir während unserer Zeit dort immer wieder in den Nationalpark fuhren.

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Wir besuchten nur den South Rim und es ist wahnsinnig beeindruckend am Rand entlangzulaufen, in die Tiefe zu schauen und an verschiedenen Punkten den Colorado River zu erspähen. Im Grand Canyon Village treffen alle Besucher aufeinander und nutzen die Shuttle Busse, um zu den verschiedenen Wanderrouten und Aussichtspunkten zu gelangen.

Der Grand Canyon besitzt eine beeindruckend Länge von 446km, ist durchschnittlich 16km breit und 1600m tief.

Während wir den Ausblick auf den Canyon genossen, hörten wir, wie ein Mädchen ihre Eltern darüber aufklärte, dass sie den Verlauf des Bright Angel Trails sehr ungeschickt findet und sie hier definitiv nicht wandern will. Dies lag vor allem daran, dass es in ihren Augen nicht dem Wandern entspricht, erst abzusteigen und nach dem Abstieg aufzusteigen.

Eine weitere Besonderheiten konnten wir bereits in den letzten Nächsten schon beobachten. In den Nationalparks kann man aufgrund der geringen Lichtverschmutzung deutlich mehr Sterne beobachten, was wir direkt aus unserem Zelt heraus auch taten.

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Im Anschluss an die Nationalparks führte uns unsere Route unter anderem von Seligman nach Kingmen. Hier wählten wir statt dem direkt verlaufenden Highway die alte Route 66, um dann weiter in Richtung Las Vegas zu fahren.

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Comments

2 Antworten zu „Roadtrip II – Canyons in der Wüste”.

  1. Avatar von mikejaehnichen

    Wow,was für tolle Bilder.

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    1. Avatar von nici

      Danke dir 🙏🏻

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